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  • Kristina Räder

Ausdrucksverhalten Hunden - Körperspannung ist das A & O, nicht nur beim Yoga



Na? Seid ihr zuletzt einem aggressiv wedelnden Hund über den Weg gelaufen? Wenn nicht, dann ist das natürlich besser so.

Wenn doch, dann habt ihr seine Aussage hoffentlich mit Hilfe des letzten Beitrages erkannt. Doch nur an der Rute kann man das Verhalten und die Aussage eines Hundes in der Regel gar nicht ablesen, denn – wie schon erwähnt – eine Rute macht noch keinen Hund.

Es gibt ein viel wichtigeres Kriterium beim Entziffern der Körpersprache als die Rute, eines, das aber häufig gar nicht mit interpretiert wird und zwar die Körperspannung.

Zwar machen Hunde – zumindest soweit wir wissen – noch kein Yoga, aber Ahnung von Körperspannung und deren Sinn haben sie trotzdem.

Übrigens täte uns Menschen manchmal eine Lektion in Körperspannung auch ganz gut, wer singt, turnt oder Reden hält, der weiß warum.

Doch was sagt die Anspannung des Körpers nun über einen Hund aus?

Grob gesagt: seine Grundstimmung wird über den Grad der Angespanntheit deutlich. Ist der ganze Körper angespannt, lang gestreckt und aufgebaut, dann ist der Hund mindestens einmal hoch wachsam und in Alarmbereitschaft, ggf. auch bereits in Angriffshaltung.

Was genau davon zutrifft, lässt sich leider wieder nur ablesen, wenn man auch noch auf Ohren, Augen, Maul und Rute achtet…sorry! Aber sicherlich hat jeder einen solchen Hund schon einmal beobachtet.

Anzutreffen häufig bei territorialen Hunden, wenn die Klingel geht, bei Hunden, die kurz danach nach vorne schnellen und angreifen oder auch bei ängstlichen Hunden, die ein unbekanntes Geräusch wahrnehmen und „erstarren“.

Ist der Körper deutlich lockerer, dann haben wir mit größter Wahrscheinlichkeit einen wesentlich entspannteren Hund vor uns.

Meistens ist der Hals dann nicht aufs äußerste durchgestreckt, die Beine nicht kerzengerade in den Boden gerammt und auch die Rute bewegt sich locker mit. Diesen Hund kennt fast jeder von einer entspannten „Gassi-Runde“ oder von Zuhause. Diese Körperhaltung/-spannung ist so ziemlich die neutralste.

Der Hund schnüffelt, trabt vor einem her und es passiert nichts Besonderes. Wenn mein Hund jetzt nicht gerade zu den über-ängstlichen oder den total hibbeligen oder grund-aggressiven Kandidaten gehört, wird er nun diese lockere Körperhaltung zeigen und entspannt mit mir seiner Wege gehen.

Die dritte Form der Körperhaltung kennen vor allem Retrieverbesitzer nur zu gut. Der ganze Hund ist locker, er wackelt vom Kopf bis in den Po, springt ausgelassen von A nach B und zeigt immer mal wieder eine Vorderkörper-Tiefstellung: das ist tatsächlich der Clown unter den Hunden.

So ein Hund ist fröhlich, auf Spiel und Spaß aus und kaum zu bremsen.

Das klingt erstmal total positiv, doch wenn er jetzt so einem Kandidaten aus Kategorie eins begegnet und „auf die Nerven geht“, dann kann es trotzdem brenzlig werden, also Obacht!

Vorteil an der Körperspannung: die erkennen wir Menschen bei fast allen Hunden sehr gut auch schon auf Distanz und sie gibt uns direkt einen Anhaltspunkt für die Grundstimmung des eigenen oder entgegenkommenden Hundes.

Tipp für den nächsten Spaziergang: sortiert alle entgegenkommenden Hunde nach Körperspannung von angespannt bis locker.

Denn auch bei der Körperspannung gilt: zwischen den drei genannten Möglichkeiten liegen natürlich noch 1000 andere Abstufungen.

Erkennt ihr einige nun schon?

Text. A. Nowatzek

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