Die Auswirkungen von Stress auf das Lernen
Allein dieses Wort "Stress" löst bei den meisten Menschen erstmal Unbehagen und negative Assoziationen aus, insbesondere dann, wenn es um Hunde geht.
Eigentlich sollten wir uns dieses Wort sehr neutral anschauen. Denn Stress ist nicht gleich Stress. Und in der Hauptsache bedeutet dieser Umstand erst einmal, dass ein Lebewesen in eine Aufregungshaltung und somit in die Handlungsbereitschaft gebracht wird.
Bei Stress werden im Körper verschiedene Hormone aktiv. Ein sehr wichtiges ist dabei das Cortisol, wohlbekannt als das Stresshormon.
Es ist absolut richtig, dass zu viel davon vom Körper nicht ausreichend verarbeitet werden kann und somit keine Kompensation des Zustandes mehr möglich ist. Erst, wenn der Körper derart mit Stresshormonen geflutet wird, dass sein System dies nicht in time verarbeiten kann, dann ist der Stress wirklich als negativ zu bewerten und kann zu Verhaltensauffälligkeiten führen, jedoch auch zu körperlichen Symptomen, je nachdem, wie lange dieser Zustand anhält.
In geringerer Dosis braucht ein Hund, wie wir im Übrigen auch, das Stresshormon Cortisol für ein nachhaltiges Lernen. Ist der Hund in der Arbeit mit Dir, dann geht er nämlich in eine Aufregungshaltung, sonst würde er gar nicht die notwendige Aufmerksamkeitshaltung aufbringen können, die es braucht, um gewünschte Handlungen auszuführen.
Und schon sind wir in einem leichten Stressniveau, welches unbedingt nötig ist. Stress ist also nicht automatisch negativ, sondern ganz im Gegenteil in geringen Mengen sogar überlebensnotwendig.
Das Mantra deinen Hund völlig stressfrei zu erziehen, darfst du also getrost von deiner Liste streichen, ist von der Natur auch gar nicht so vorgesehen!
Das Thema Lernverhalten interessiert dich? Hier findest du meinen Vortrag zum Thema Lernverhalten:
Du hast weitere Fragen? Melde dich gerne!