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  • Kristina Räder

Lernverhalten von Hunden - Teil 9



In einem Beitrag vor 2 Tagen hatte ich es schon kurz aufgegriffen - das Ding mit dem Welpen im Training!

Es ist immer noch eine weit verbreitete Ansicht, dass man den jungen Hund erstmal ein wenig "in Ruhe lassen" sollte, um dann ihm dann mit angemessenem Alter auf einmal die Welt des Trainings zu erklären!

Dabei wird jedoch scheinbar vergessen, dass Lernen IMMER stattfindet. Ob ich das gerade möchte, oder nicht. Mein Junghund lernt trotzdem, dass es sich lohnt an der Leine zu ziehen und zu zerren, wenn er zwangsläufig von A nach B damit ohne Anleitung geführt wird und ich nicht eingreife und etwas sinnvolleres einbaue. Vielleicht sogar noch, während er in Richtung Junghunde-Tobekurs marschiert, in dem dem ahnungslosen Besitzer dann erklärt wird, dass im Junghundeaufbaukurs dann auch mal mit der Leinenführigkeit begonnen wird - tolles Geschäftskonzept, in dem jedem Kunden grundsätzlich ein fortlaufender Grund gegeben wird das Leinenführigkeitsseminar 1 & 2 direkt mit zubuchen, weil der junge Hund einfach etwas von vorneherein falsch erklärt bekommen hat!

Das ist nur ein Beispiel der Dinge, die sich durch diese Art & Weise des Umgangs mit dem Thema Training in sehr jungem Alter gerne einschleichen.

Woher kommt das eigentlich, oder was schreckt Hundebesitzer teils ab, schon früh mit Welpen und einem angemessenem Training zu beginnen? Ganz genau erklären kann ich es mir nicht.

Ich leite mir diesem Umstand durch den Unterschied von "modernen" und "alt eingesessenen" Methoden her. Ging es früher in der Hundeerziehung mehr darum, dem Hund körperlich beizukommen und über Einschränkungen und Freigaben den Hund im körperlichen Sinne zu beherrschen, so geht es heute viel mehr darum den Hund in seinem Denken und Handeln zu verstehen und durch gezielte Motivation eine Verhaltensformung zu erreichen, welche auf dieser Grundlage später über Konflikte abgesichert wird.

Es geht nicht mehr um Härte, es geht vielmehr um Konsequenz und schlaues Verfolgen von Zielen mit Motivation und Freude, wodurch alleine schon das Lernen und die Mitarbeit des Hundes aus einer intrinsischen Motivation erfolgt, weil dem Hund die Arbeit mit mir einfach Spaß macht.

Und eines ist ganz klar zu erklären: Einmal Gelerntes kann nicht mehr gelöscht werden. War beispielsweise Ziehen & Zerren an der Leine monatelang ok, dann wird es immer vorhanden sein, egal wie toll ich neue Methoden anlerne, um mir einen Verhaltensumweg zu bauen. Es ist immer nur ein "Überdecken" von einer schon erlernten Art & Weise.

Dessen sollten sich gerade frisch gebackene Welpenbesitzer immer wieder bewusst werden und sich klar vor Augen führen, dass sie mit welpengerechten,einfachen und kleinen Trainingsschritten auf einem guten Weg sein können.

Dich interessiert das Thema Lernverhalten von Hunden Schritt für Schritt? Meinen Online-Vortrag zu dem Thema findest du hier: https://www.digistore24.com/product/376917

Du hast Fragen dazu? Melde dich gerne!

kristina@hundepraxis.com

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