Das erste Jahr des Hundes - Teil 46

Die Grenze - ein so hartes Wort....

Huetzutage habe ich oft das Gefühl, dass es schlichtweg ungerne ausgesprochen wird, dieses Ding mit dem Grenzen setzen! Da wird lieber ewig lang ignoriert, so lange gewartet, bis man wieder etwas belohnen kann, weil man bloß in die positive Ecke gestellt werden möchte. Mal ganz davon abgesehen, dass positiv im lerntheoretischen Sinne eine ganz andere Bedeutung als in unserem Wertesystem hat, nämlich wertfrei etwas wird hinzugetan, stellt sich mir die Frage, ob das wirklich immer alles so nett ist, dem Hund keinen Rahmen vorzugeben.

Ich komme ohne jedenfalls nicht aus und kann nur für mich sprechen, dass es so ein sehr angenehmes Leben mit Hunden ist, die einfach wissen, dass manche Dinge nicht gehen.

Eine ganz interessanter Aspekt, kam mir zusätzlich noch bei dem bereits erwähnten Online-Seminar von vorgestern ----> Setze ich selbst meinem Hund keine klaren Grenzen, woher soll er denn dann bitte auf die Idee kommen, dass ich in der Lage wäre diese zu setzen, wenn es nach außen hin nötig wäre? Die Kompetenz von mir kennt er dann ja gar nicht und kann somit auch kaum sicher sein, dass ich bei brenzligen Situationen von außen in der Lage bin Grenzen zu ziehen und somit vielleicht den Hund vor äußeren Einflüssen zu schützen!?

Super logisch, wenn man drüber nachdenkt. Und für mich ein Argument mehr, dass es ohne einfach nicht geht! Ein junger Hund liebt Grenzen, denn sie geben Struktur, sie bieten Halt und eine Vorgabe, wie man sich bewegen kann. Denn innerhalb dieser Grenzen sind sie frei zu tun und zu lassen, was geht, aber eben nur bis dahin!

Ich bin überzeugt davon, dass Hunde, welche in ihrer erwachsenden Phase auch lernen, dass wir die klare Rolle des Erziehers und somit Grenzensetzers für sie übernehmen, deutlich einfacher im Alltag sind und es weniger Probleme mit der Umwelt gibt!

Wie siehst du das?