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  • Kristina Räder

Ja - es passieren jeden Sommer wieder diese seltendämlichen "Unfälle",



Ja - es passieren jeden Sommer wieder diese seltendämlichen "Unfälle", bei denen Menschen gedacht haben, sie seien mal eben im Möbelhaus und ließen den Hund bei leicht geöffnetem Fenster zurück und kommen zurück und der Hund ist schon im Dilirium, weil er einen Kollaps erleidet.

Dass dies passiert, finde ich furchtbar und ich wünsche mir jedes Jahr solche Meldungen nicht zu lesen!

Dennoch, bin ich es auch langsam leid, dass Menschen sich in Dinge einmischen und Hunden gegenüber eine Besorgnis entwickeln, die sie anderen Menschen nie zu Teil kommen ließen. Kaum sitzt ein Hund bei Temperaturen über 20 Grad in einem Kofferraum, ist schon fast der nächste Stein genommen, um die Fensterscheibe einzuschlagen. Mit einer übergriffigen Haltung, die ich teils gar nicht verstehen kann und es für mich nur ein Bild der aktuellen Zeit ist.

Was ich ja finde ist, dass wenn man weiß, wie so ein Hitzschlag zu Stande kommt, man vielleicht besser wüsste, wann ein Hund gut versorgt ist und wann es besser ist, ihn an diesem Tag einfach zu Hause zu lassen.

Erst gestern Abend hatte ich meinen Wagen an einem Waldrand fernab vom Schuss stehen lassen, um mit den Hunden noch eine Runde zu laufen. Flinte jedoch nicht mehr, die hatte eine kurze Pinkelrunde, da sie den Tag schon Training hatte und ausreichend spazieren war. Allerdings grenzte eine Kuhweide an.

Nun muss man wissen, dass ich einen Pick-Up besitze, dessen komplette Fenster und Fensterklappe ich geöffnet stehen lassen kann, die Gitter darin abschließen und somit die Luft komplett zirkulieren kann. Ein komplett gefüllter Wassernapf hinten beim Hund. Vor dem Losgehen, hat sie auch noch brav einen Pansen zu kauen bekommen, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil sie natürlich wieder gerne mitgegangen wäre

Das ganze gg. 19 Uhr abends. Ich komme mit den anderen 3en zurück und höre und sehe schon von weitem mein Auto, welches die mittlerweile davor stehenden Kühe anbellt.

Ich komme näher und sehe eine Dame auf der Bank ein paar Meter weiter weg sitzen. Sie kommt auf mich zu "Kennen sie das Auto?" "Ja - ist meins." "Ach Gott sei Dank, der Hund bellt, ich hab mir so Sorgen gemacht, es ist so warm und die Sonne und überhaupt. Da kann ja so viel passieren..." Durchatmen "Sie bellt die Kühe an!" "Aber es ist ja so warm....."

Ich bin dann zum Auto hin, sie nahm es ebenfalls, wie es war und zig von dannen. Ich gucke in den Kofferraum und sehe einen entspannten Hund, der noch nicht einmal hechelt in liegender Pose, sich wahrscheinlich zum Bellen noch nicht mal erhoben zu haben. Sie ist einfach nur fröhlich, dass wir sie jetzt vor den Kühen retten kommen.

Ein Hitzschlag ist wirklich vermeidbar! Hunde haben bekanntlich keine Schweißdrüsen über den Körper verteilt (nur wenige unter den Ballen). Ihr Kühlsystem ist die Zunge. Steigt die Außentemperatur, so beginnen sie zu hecheln. Durch die Verdunstung der Flüssigkeit auf der Zunge, wird das dadurch fließende Blut gekühlt und somit die Körpertemperatur reguliert.

Das funktioniert so lange auch bei höchsten Temperaturen noch gut, so denn keine körperliche Anstrengung hinzukommt UND! die Umgebung nicht an Luftfeuchtigkeit gesättigt ist. Bei steigender Luftfeuchtigkeit wird die Verdunstungsmöglichkeit immer geringer, somit auch der Kühlungseffekt.

Im einem Auto, welches in der Hitze steht und das Fenster nur minimal geöffnet ist passiert jedoch der Supergau. Es wird immer wärmer, der Hund hechelt mehr, mehr Hecheln, mehr verdunstet, mehr Luftfeuchtigkeit. Wärme bleibt gleich, Verdunstung wird weniger, Körpertemperatur kann nicht mehr runtergekühlt werden und steigt durch die Hitze im Auto nach und nach an.

Wir wissen alle, was bei hohem Fieber passiert, steigt die Temperatur über 41 Grad, denaturieren Eiweiße und es kommt zwangsläufig zum Organversagen, da alles zusammenbricht.

Das kann man vermeiden! Und in manchen schlimmen Situationen, wo es leider doch passiert, habe ich großes Mitgefühl.

Aber in kompletter Ruhe, selbst in der Sonne, mit komplett geöffneten Fenstern (mehrseitig) steigt weder die Luftfeuchtigkeit, noch die Innentemperatur auf ein Maß, was der Hund nicht regulieren kann, schon gar nicht im Schatten. Nur als Verständnishilfe. Vielleicht hilft es die ein oder andere Situation besser einzuschätzen, wenn man wirklich weiß, was passiert.

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