, das merke ich immer wieder, wenn ich mir wissenschaftlich erarbeitete Werke zum Thema Hund anhöre oder lese. Sie bilden die Grundlage für das Weiterkommen im Verstehen und sind mega interessant - gar keine Frage.
Und dennoch muss ich manches Mal schmunzeln, wenn ich in so einem Vortrag Ansichten höre, die sich praktisch gesehen völlig anders darstellen.
Da wird pauschal der Jahresurlaub vorrausgesetzt, sobald ein Welpe einzieht und die völlige Aufopferung rund um die Uhr als maßgeblich betrachtet für eine qualitative und sichere Bindung, welche der Welpe ausbilden soll.
In Zeiten von Homeoffice, flexiblen Arbeitszeiten und immer mehr Selbstbestimmung eine sehr einseitige Sichtweise, die für mich auch gar nicht mehr umsetzbar erscheint.
Dass ich so viel Zeit mit meinem Welpen verbringe, wie es denn geht, das steht außer Frage. Auch, dass ich für eine vernünftige Betreuung im Falle meiner Abwesenheit sorge.
Allerdings halte ich es zum Beispiel für unfair, dem Welpen wochenlang eine 24/7 Verfügbarkeit vorzugaukeln und nach wenigen Monaten geht es dann auf einmal ganz anders zu.
Dein normales Leben, das sollte er kennenlernen, denn nur darin wird er später leben. Und so unterschiedlich wie wir es sind, so ist es auch mit unserem Alltag. Mir ist es wichtiger den Welpen an alles heranzuführen und die Zeit, welche ich dann auch da bin, qualitativ hochwertig zu gestalten, anstelle einfach nur eine ständige Verfügbarkeit in den Vordergrund zu stellen.
Wissenschaft ist wichtig und spannend, die Praxis zeigt für mich aber, wie und wo es wirklich umgesetzt werden kann.
Ganz zu schweigen davon, dass ich mir völlig bewusst bin, dass ohne enge Bindung eine hervorragende Leistung in der Arbeit gar nicht möglich ist.
Wie siehst du das?
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